Kammermusik Abend mit dem Gropius Quartett - Montafoner Resonanzen

Die zwei Damen und die zwei Herren des Quartetts haben den Namen Gropius gewählt, da sie sich von den klaren Formen seiner Architektur angesprochen fühlten und diese sowohl in ihrer Werkauswahl wie auch in ihrer Interpretationshaltung zu verwirklichen suchen.

Hugo Wolf, in Slowenien geboren, kam bereits als Fünfzehnjähriger an das Wiener Konservatorium, wurde aber zwei Jahre später aus disziplinären Gründen von der Schule verwiesen. Er bildete sich autodidaktisch weiter und ist uns heute vor allem bekannt durch seine etwa zweihundertfünfzig Lieder. Seine „Italienische Serenade“ besteht aus einem einzigen Satz „Molto vivo“ und schildert wohl das Ständchen eines Verliebten an seine Holde. Wolf selbst verfertigte später eine Orchesterfassung des Werkes.

Antonio Vivaldi wurde „Il prete rosso“ genannt, „der rothaarige Priester“ also. Tatsächlich gehörte er dem geistlichen Stand an, war aber weit mehr an der Musik interessiert. In Venedig leitete er eine Art Waisenhaus für Mädchen, dessen Bewohnerinnen er zu großartigen Musikerinnen heranzog und für die er sehr viele seiner Konzerte schrieb. Das „Osperale della pietà“ war europaweit berühmt für die wundervolle Musik, die man dort erleben konnte. Aus den über fünfhundert Werken, die uns von Vivaldi erhalten sind, ragt das Doppelkonzert in g-Moll, das wir hier hören, heraus. Es ist das einzige Konzert für zwei Celli, und sein Charakter ist, wie man schon an der Tonart erkennt, weich und emotional.

Giacomo Puccini war Opernkomponist, durch und durch. So hat er kaum ein kammermusikalisches Werk hinterlassen, außer seinen „Crisantemi“. Er schrieb dieses einsätzige Stück im Gedenken an den verstorbenen Herzog Amadeo von Savoyen. Chrysanthemen sind Trauerblumen, und die Vortragsbezeichnung lautet „Andante mesto“, also trauriges Andante. Puccini selbst schien diese Musik sehr geschätzt zu haben, denn wenige Jahre später stirbt seine Opernheldin „Manon Lescaut“ zu diesen Klängen. Also doch wieder Oper!

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